Ich hab schon öfters mit etwas aggressiveren Menschen zu tun, aber bisher wurde ich noch nie körperlich angegriffen. Bis heute.
Wie öfters erwähnt sind Getränke für spielende Gäste umsonst. Da es ein recht kleines Casino ist, besteht auch der Großteil unserer Kundschaft auf Stammgästen. Viele Stammgäste kommen auch einfach mal so auf ein Kaffee vorbei und da geizen wir selbstverständlich nicht und schenken auch mal so ein Getränk aus. Leider wird unsere Gutmütigkeit auch teilweise schamlos ausgenutzt. Wie auch von dem Protagonisten in dieser Geschichte. Dieser kommt in einem Monat locker 20 Mal zu uns (mehrere Besuche am Tag nicht eingeschlossen) von diesen 20 Tagen spielt er vielleicht an zwei Tagen und das auch nur für wenige Euro. Trinkt aber bei jedem Besuch mindestens drei Kaffee. Man muss kein Genie in Mathe sein um zu merken, dass es ein ziemliches Verlustgeschäft ist. Daher haben wir jetzt die Anweisung bekommen etwas sparsamer zu sein. Unser Hauptdarsteller war heute morgen wieder da und wollte wie immer nicht spielen. Daher hab ich Ihn natürlich höflich darauf hingewiesen, dass es nur noch Getränke für spielende Gäste gibt. Außer einen paar Meckereien und einem schnellen Abgang war aber nichts. Heute Mittag hat er mich dann wieder mit seinem Besuch beehrt und sogar ein paar Euro in den Automaten geworfen. Allerdings werde ich nicht nur dafür bezahlt ihm zu dienen, sondern auch andere Gäste zu versorgen. So musste der arme Kerl doch ein paar Minuten warten. Ich wollte Ihn gerade Fragen, da wird er schon unhöflich und fängt mit noch harmlosen Behauptungen an ich würde nicht arbeiten, weil ich ihn nicht gefragt hab. In dringenden Fällen kann man mit mir sprechen und dank meinen Ohren kann ich auch Bestellungen entgegen nehmen. Wenn mir dann aber einer droht mich blutig zu schlagen, dann werf ich Ihn raus. Als er dann nicht gehen wollte und ich dann sein Geld aus dem Automaten nahm, wurde er handgreiflich.
Dramatisieren muss man es jetzt allerdings auch nicht. Ein fester Griff an meinem Arm und ein wenig geschubse mehr hab ich dann doch nicht abgekriegt. Die Situation ist Gott sei Dank nicht eskaliert und er ist abgedampft. Aufgeregt ist man trotzdem.
Kurz es ist der Kronprinz der Anusöffnungen. Es gibt umgängliche und weniger umgängliche Menschen. Das ist so und man muss damit zurechtkommen. Unser Adliger wollte sich dann doch einen etwas mieseren Scherz erlauben. Er gewann eine ordentliche Summe von mehreren hundert Euro (wie üblich in 2€ Münzen). Natürlich wechsel ich das Geld in Scheine um. Das ist bei hohen Summen natürlich anstrengender, da man jede Münze in den Geldwechsler stecken muss (leider ein etwas älteres Modell). Aber danach zu kommen die verbliebenen drei 2€ Münzen einem quasi vor die Nase zu halten, zu sagen man könne ja Trinkgeldgeben, dumm zu grinsen und die Münzen selbst einstecken, ist ziemlich mies.
In einer Spielhalle sind in der Regel Getränke gratis. Scheinbar glauben aber einige, dass gratis gleichbedeutend ist mit keine Kosten. Wir bieten gerne Getränke an, aber wenn man einen neuen Kaffee verlangt, den alten immer noch warmen und trinkbaren Kaffee wegschütten soll, dann gibt es keinen weiteren.
Heute ist scheinbar “Tag des Urininierens”. Wie schon des öfteren verwechseln uns Menschen mit einer öffentlichen Toilette und wie immer kann ich der Bitte nicht nachkommen. Aber heute wollte irgendwie jeder bei uns sein Geschäft verrichten. Einer hat sich dann doch ganz besonders ins Rampenlicht gerückt. Scheinbar gehörte der Kerl zu dieser Antiatomkraftdemo der Grünen, welche mit lustigen Parolen, grünen Fahnen und gelben Fässern die Leute genervt haben. Auch diesem Demonstranten habe ich die Benutzung verwehrt. Ich begründe das Ganze einfach nur mit, dass ich die Regeln nicht gemacht habe sondern lediglich dafür sorge, dass sie eingehalten werden. Er meinte tatsächlich ich müsse Ihn auf unsere Toilette lassen und man müsste erst die deutschen Gesetze ändern, dass ich Ihm sowas verbieten darf.
Falls jemand den Paragraphen findet, indem einem das Recht eingeräumt wird, private Toiletten benutzen zu dürfen wann man will, kontaktiert mich bitte. Aber vielleicht krieg ich ja auch ne Anzeige wegen “unterlassener Hilfeleistung”.
Heute hatten wir einen Gast, der scheinbar unsere Spielautomaten sehr attraktiv fand. Wenn man die ganze Zeit einem Automaten mit den Worten “isch fick disch” werde ich etwas besorgt. Ich bin sehr tolerant und gegen Objektophilie habe ich nichts. Aber ich müsste den Automaten danach sauber machen und darauf hätte ich dann doch keine Lust.
Vielleicht sollte ich ein Schild aufhängen. “Das einwerfen von Geld berechtigt nicht zum sexuellen Verkehr mit unseren Automaten”
Sollte man meinen. Aber nicht für meine nette Kollegin. Sie wurde von einem etwas bequemeren Gast gebeten einen Schein zu wechseln und da er nicht unbedingt die ganze Treppe hochlaufen wollte, ging er die Hälfte und mit etwas strecken gelang es ihm den Schein auf den Boden an der Treppe zu legen. Wir sind Servicekräfte und keine Diener. Getreu zur schon vergangenen Karnevalszeit warf Sie ihm natürlich die Münzen die Treppe runter.
Wenn man weiß, mit welchem Stammgast man sich solche Späße erlauben kann, ist sowas auch in Ordnung.
Ihr erinnert euch an Pascha? Er war die letzten paar Monate sporadisch da, verhielt sich wie immer so als sei gutes Benehmen eine Geschlechtskrankheit, aber nichts neues worüber es sich bloggen zu lohnen würde. Ihr ahnt es sicher schon. Jetzt lohnt es sich.
Wie bei jedem seiner Besuche setzt er effektive “Ein-Wort-Bestellungen” ab und wie jedes Mal ist es ein Espresso. Wie immer wärme ich die Espressotassen mit heißem Wasser vor und noch sorgfältiger bei unserer Prinzessin auf der Erbse.
Allerdings sollte man mir auch ein paar Minuten Zeit geben und nicht nach 30 Sekunden mich zur Sau machen, was mir einfiele zu warten ob er am Automaten spielt oder nicht, bevor ich Ihm seinen Espresso gebe und er wolle ihn sofort haben.
Ich denke jeder der in einem Dienstleistungsgewerbe arbeitet kennt solche Situationen in denen man sich mehr gefallen lassen muss als im Privatleben, aber dieses mal hat er es dann doch übertrieben. So nahm ich sein Getränk und kippte es in den Abfluss und gab ihm somit einen Warnschuss für sein Verhalten, was er scheinbar nicht verstand.
Aber ein Tip für die Zukunft. Beleidigungen und Gewaltandrohungen muss ich mir ebenfalls nicht gefallen lassen und helfen nicht dabei seinen Wunsch erfüllt zu bekommen. Ich denke mal ein “Pascha und die verlorene Höflichkeit III” wird noch kommen ein Teil IV eher nicht, er steht kurz vorm Hausverbot.
The same procedure as every month. Scheinbar liegt es tatsächlich an der Auszahlung des Taschengeldes, aber die letzen paar Tage versuchen es wieder verstärkt Minderjährige. Allein bis heute hab ich schätzungsweise mehr als 10 Personen rauswerfen müssen, weil Sie entweder noch keine 18 waren oder es eben nicht beweisen konnten.
Wenn ich nur jedes mal einen Euro kriegen würde, wenn mir jemand sagt: “Entschuldigung den hab ich vergessen/ nicht dabei.”
So Altweiber ist auch vorbei und ich hatte an diesem wundervollen Tag Diesnt. Ich muss sagen, es waren weniger Betrunkene als befürchtet, aber mehr als erhofft.
Neben Betrunkenen und Minderjährigen, hatte ich eine tolle “Toilettendiskussion”.
Wir sind keine öffentliche Toilette und erfahrungsgemäß, sind die Personen, die nur einmal schnell pinkeln wollen von der Sauberkeit her die schlimmsten. Deswegen gilt bei uns ganz einfach “Kein Gast, keine Toilette”. Naja in einer aufgezwungenen Diskussion hat er versucht mich zu erweichen. Das hat dann zwar so seine fünf Minuten gedauert und in der Zeit wäre er schon längst auf der nächstgelegenen öffentlichen Toilette und zurück gewesen.
Man gewöhnt sich recht schnell daran, dass Minderjährige immer wieder versuchen bei uns zu spielen. Ich führe allerdings ein recht strenges Regiment und jeden den ich nicht kenne und der Gast nicht unbedingt aussieht wie Methusalem wird von mir kontrolliert. Aber diese drei sollten lieber Mathe lernen und vom Beruf des Spekulanten Abstand nehmen. Wenn man wie Nummer 1 nur wenige Tage vom 18. Lebensjahr entfernt ist, dann kann man durchaus darauf spekulieren, dass man sich verrechnet. Wenn aber zum erreichen des 18. Lebensjahres noch eine Zeit von mehr als 1,5 Jahren vergehen muss, sollte man nicht unbedingt darauf spekulieren reingelassen zu werden. Schon garnicht, wenn man bereitwillig seinen Altersnachweis vorzeigt.