Heute ist scheinbar “Tag des Urininierens”. Wie schon des öfteren verwechseln uns Menschen mit einer öffentlichen Toilette und wie immer kann ich der Bitte nicht nachkommen. Aber heute wollte irgendwie jeder bei uns sein Geschäft verrichten. Einer hat sich dann doch ganz besonders ins Rampenlicht gerückt. Scheinbar gehörte der Kerl zu dieser Antiatomkraftdemo der Grünen, welche mit lustigen Parolen, grünen Fahnen und gelben Fässern die Leute genervt haben. Auch diesem Demonstranten habe ich die Benutzung verwehrt. Ich begründe das Ganze einfach nur mit, dass ich die Regeln nicht gemacht habe sondern lediglich dafür sorge, dass sie eingehalten werden. Er meinte tatsächlich ich müsse Ihn auf unsere Toilette lassen und man müsste erst die deutschen Gesetze ändern, dass ich Ihm sowas verbieten darf.
Falls jemand den Paragraphen findet, indem einem das Recht eingeräumt wird, private Toiletten benutzen zu dürfen wann man will, kontaktiert mich bitte. Aber vielleicht krieg ich ja auch ne Anzeige wegen “unterlassener Hilfeleistung”.
Heute hatten wir einen Gast, der scheinbar unsere Spielautomaten sehr attraktiv fand. Wenn man die ganze Zeit einem Automaten mit den Worten “isch fick disch” werde ich etwas besorgt. Ich bin sehr tolerant und gegen Objektophilie habe ich nichts. Aber ich müsste den Automaten danach sauber machen und darauf hätte ich dann doch keine Lust.
Vielleicht sollte ich ein Schild aufhängen. “Das einwerfen von Geld berechtigt nicht zum sexuellen Verkehr mit unseren Automaten”
Ich denke mal es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass wir ein Spielcasino sind. Dennoch scheint die Verwechslungsgefahr ziemlich groß zu sein. Wir werden sehr oft für eine öffentliche Toilette gehalten, ein Cafe der Wohlfahrt mit Gratiskaffee, einen Zigarettenladen und jetzt müssen wir unser Angebot scheinbar noch auf gratis parken erweitern. Wenn ein Mann reinkommt, welcher offensichtlich kein Interesse daran hat Gast in unserem Hause zu sein, aber uns fragt ob wir eine Parkkarte für den Parkscheinautomaten haben, damit er dort umsonst parken kann, dann kann ich nur noch den Kopfschütteln.
Sollte man meinen. Aber nicht für meine nette Kollegin. Sie wurde von einem etwas bequemeren Gast gebeten einen Schein zu wechseln und da er nicht unbedingt die ganze Treppe hochlaufen wollte, ging er die Hälfte und mit etwas strecken gelang es ihm den Schein auf den Boden an der Treppe zu legen. Wir sind Servicekräfte und keine Diener. Getreu zur schon vergangenen Karnevalszeit warf Sie ihm natürlich die Münzen die Treppe runter.
Wenn man weiß, mit welchem Stammgast man sich solche Späße erlauben kann, ist sowas auch in Ordnung.
Ihr erinnert euch an Pascha? Er war die letzten paar Monate sporadisch da, verhielt sich wie immer so als sei gutes Benehmen eine Geschlechtskrankheit, aber nichts neues worüber es sich bloggen zu lohnen würde. Ihr ahnt es sicher schon. Jetzt lohnt es sich.
Wie bei jedem seiner Besuche setzt er effektive “Ein-Wort-Bestellungen” ab und wie jedes Mal ist es ein Espresso. Wie immer wärme ich die Espressotassen mit heißem Wasser vor und noch sorgfältiger bei unserer Prinzessin auf der Erbse.
Allerdings sollte man mir auch ein paar Minuten Zeit geben und nicht nach 30 Sekunden mich zur Sau machen, was mir einfiele zu warten ob er am Automaten spielt oder nicht, bevor ich Ihm seinen Espresso gebe und er wolle ihn sofort haben.
Ich denke jeder der in einem Dienstleistungsgewerbe arbeitet kennt solche Situationen in denen man sich mehr gefallen lassen muss als im Privatleben, aber dieses mal hat er es dann doch übertrieben. So nahm ich sein Getränk und kippte es in den Abfluss und gab ihm somit einen Warnschuss für sein Verhalten, was er scheinbar nicht verstand.
Aber ein Tip für die Zukunft. Beleidigungen und Gewaltandrohungen muss ich mir ebenfalls nicht gefallen lassen und helfen nicht dabei seinen Wunsch erfüllt zu bekommen. Ich denke mal ein “Pascha und die verlorene Höflichkeit III” wird noch kommen ein Teil IV eher nicht, er steht kurz vorm Hausverbot.
Ganz ehrlich? Nein ist es nicht. Es ist zwar mal schön eine Verschnaufpause zu haben, aber wenn alle Automaten still stehen, keine Menschenseele (außer mir) da ist und das ganze knapp 4 Stunden, wird einem schon ein wenig langweilig.
The same procedure as every month. Scheinbar liegt es tatsächlich an der Auszahlung des Taschengeldes, aber die letzen paar Tage versuchen es wieder verstärkt Minderjährige. Allein bis heute hab ich schätzungsweise mehr als 10 Personen rauswerfen müssen, weil Sie entweder noch keine 18 waren oder es eben nicht beweisen konnten.
Wenn ich nur jedes mal einen Euro kriegen würde, wenn mir jemand sagt: “Entschuldigung den hab ich vergessen/ nicht dabei.”
So Altweiber ist auch vorbei und ich hatte an diesem wundervollen Tag Diesnt. Ich muss sagen, es waren weniger Betrunkene als befürchtet, aber mehr als erhofft.
Neben Betrunkenen und Minderjährigen, hatte ich eine tolle “Toilettendiskussion”.
Wir sind keine öffentliche Toilette und erfahrungsgemäß, sind die Personen, die nur einmal schnell pinkeln wollen von der Sauberkeit her die schlimmsten. Deswegen gilt bei uns ganz einfach “Kein Gast, keine Toilette”. Naja in einer aufgezwungenen Diskussion hat er versucht mich zu erweichen. Das hat dann zwar so seine fünf Minuten gedauert und in der Zeit wäre er schon längst auf der nächstgelegenen öffentlichen Toilette und zurück gewesen.
Man gewöhnt sich recht schnell daran, dass Minderjährige immer wieder versuchen bei uns zu spielen. Ich führe allerdings ein recht strenges Regiment und jeden den ich nicht kenne und der Gast nicht unbedingt aussieht wie Methusalem wird von mir kontrolliert. Aber diese drei sollten lieber Mathe lernen und vom Beruf des Spekulanten Abstand nehmen. Wenn man wie Nummer 1 nur wenige Tage vom 18. Lebensjahr entfernt ist, dann kann man durchaus darauf spekulieren, dass man sich verrechnet. Wenn aber zum erreichen des 18. Lebensjahres noch eine Zeit von mehr als 1,5 Jahren vergehen muss, sollte man nicht unbedingt darauf spekulieren reingelassen zu werden. Schon garnicht, wenn man bereitwillig seinen Altersnachweis vorzeigt.